Konzeption
Online-Center für Kreativität und Initiative
Die Verbesserung des Lebens und die Lösung globaler Probleme verlangen, dass Kreativität und Initiative in allen Bereichen der Gesellschaft gefördert werden und dass realistisches Denken und innovatives Handeln in der Politik dominieren. Um dafür einen Beitrag zu leisten, entwickelt das Online-Center wissenschaftliche und demokratische Ansätze. Ausgangspunkt sind der einzelne Mensch und die Ehrfurcht vor dem Leben.
Die Befindlichkeit und das Verhalten eines jeden Menschen werden beeinflusst von zahlreichen objektiven und subjektiven, gesellschaftlichen und individuellen, inneren und äußeren, stabilen und dynamischen Faktoren, die bei jedem Menschen anders zusammenwirken und zugleich Gemeinsamkeiten begründen.
Was sind das für Faktoren?
- Naturgesetze und ökonomische Zwänge, Ökosysteme und Wirtschaftssysteme
- Natur des Menschen, phylogenetische Merkmale der Gattung Mensch und ontogenetische Merkmale des einzelnen Menschen
- Verhältnis zwischen Menschen und Natur
- Entwicklungsstand von Wissenschaft und Technik
- Infrastruktur, Einrichtungen der Daseinsfürsorge
- Strukturen und Institutionen für Information, Kommunikation und Organisation
- Beschaffenheit und Interaktion der Arbeits- und Lebenswelten
- Demographische und soziale Struktur der Gesellschaft, Stellung der Menschen in Ökonomie und Gesellschaft, Grad der Verantwortung, Verfügung über Ressourcen und Macht
- Politisches System, Recht und Gesetz, Normen und Werte, Traditionen und Gewohnheiten, Ideologien, Religionen
- Grad der geistigen und ökonomischen Unabhängigkeit des Volkes
- Geschichte, Sprache und Kultur, nationale, regionale und kommunale Identität, Familie
- Verhältnis der Geschlechter
- Gesundheit, sexuelle Orientierung
- Verhältnis persönlicher und gemeinschaftlicher Interessen
- Talente, Fähigkeiten und Bedürfnisse, Wissen und Bildung
- Methoden des Denkens und Entscheidens
- individuelle und kollektive Erinnerungen und Traumata
- Erzeugnisse der Phantasie, der Intuition und des kreativen Denkens
- Kreative Ideen für den Markt, unternehmerische Potentiale
- Fähigkeit und Resultate der Selbstveränderung
In einer demokratischen Gesellschaft werden die Merkmale der Persönlichkeit und die Umstände des Lebens von den Menschen möglichst selbstbestimmt beachtet, genutzt und beeinflusst mit dem Ziel, gut und glücklich zu leben, nachhaltig und solidarisch zu handeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Das Online-Center stellt sich die Aufgabe, dabei Unterstützung zu geben und wendet sich vor allem an engagierte Bürgerinnen und Bürger, an kritische Verantwortungsträger in Ökonomie und Gesellschaft und an wissenschaftlich denkende Menschen.
Ausgehend von den Zielen werden im Online-Center folgende Plattformen eingerichtet:
- Plattform für kreative Rebellion
- Plattform für ein politisches Bündnis von Volk und Wissenschaft
- Plattform für einen gewaltlosen, demokratisch legitimierten und wissenschaftlich begründeten Systemwandel
- Plattform für realistisches Denken und innovatives Handeln
1. Plattform für kreative Rebellion
Immer mehr Menschen lehnen historisch überholte und nicht legitimierte Herrschaft ab. Sie wollen ihre Talente und Fähigkeiten voll entfalten, sich selbst verwirklichen und einen Beitrag leisten für die Lösung gesellschaftlicher Probleme und sie leisten Widerstand, wenn sie vom System daran gehindert werden. Sie wollen in einer kreativen und solidarischen Gesellschaft leben, Schöpfertum soll nicht mehr das Privileg von Eliten bleiben. Sie lehnen moralische Bevormundung ab und wollen nicht durch selbsternannte Übermenschen erzogen werden.
Die kreative Rebellion erhöht die Fähigkeit der Menschen, Verantwortung zu übernehmen. Sie vereint persönliches Engagement und gemeinschaftliches Handeln, sie verfolgt realistische Ziele und handelt ergebnisorientiert. Die kreative Rebellion verteidigt zukunftsfähige Errungenschaften der Menschheit und ergänzt das Vorhandene durch Neues. Sie verbindet die Erfahrungen der Geschichte und die Bedürfnisse der Akteure von Heute.
In der Geschichte lösten sich immer wieder Machtverhältnisse auf und ein Teil der abhängigen Menschen nutzte die Gelegenheit für ein selbstbestimmtes Leben. Oder Menschen konnten ihre Knechtschaft nicht mehr ertragen und erlangten durch Selbstveränderung einen neuen Platz in der Gesellschaft. Oder Völker erhoben sich und schufen eine neue Gesellschaft. Die rebellischen Menschen veränderten oft den Verlauf der Geschichte und wir können viel von ihnen lernen. Die Plattform für kreative Rebellion diskutiert geschichtliche Ereignisse mit dem Ziel, zukunftsfähige Strategien auszuarbeiten.
Wir wenden uns zugleich an die Rebellen von heute und fragen: Wie wichtig sind für Euch Selbstbestimmung und Unabhängigkeit? Was braucht Ihr für so ein Leben? Welche Hindernisse gibt es für Kreativität und Initiative und wie werden sie von Euch überwunden? Welche Hilfe erhaltet Ihr dabei? Welche Erfahrungen macht Ihr mit Ausgrenzung und wie kommt Ihr zurück in die Gesellschaft? Welche Strukturen und Institutionen in der Ökonomie und in der Gesellschaft sind zu verbessern oder neu zu schaffen? Bitte schreibt uns, wir brauchen Eure Erfahrungen und Vorschläge. Wir wollen auch wissen, was in eine zukunftsfähige Theorie gehört. Welche internationalen Erfahrungen sollten wir berücksichtigen?
2. Plattform für ein politisches Bündnis von Volk und Wissenschaft
Die Aufklärung entstand als Bündnis von Bürgertum und Wissenschaft und der wissenschaftliche Sozialismus als Bündnis von Arbeiterklasse und Wissenschaft. Im 21. Jahrhundert entsteht ein politisches Bündnis zwischen der Wissenschaft und Akteuren aus allen Teilen des Volkes. Die Sonderinteressen von Klassen und Eliten sind nicht mehr die Form, worin sich Menschheitsinteressen verwirklichen, das Allgemeine kann nur von der Allgemeinheit durchgesetzt werden.
Um etwas zu verändern, muss das Volk mehr können als demonstrieren, es braucht auch wissenschaftlich begründete Programme. Und die kritische Wissenschaft kann sich nicht verwirklichen, wenn sie keine Macht besitzt und von der herrschenden Macht missbraucht wird. Das Volk und die Wissenschaft müssen aus ihren Niederlagen lernen und ein politisches Bündnis eingehen. Die wissenschaftlich-technische Revolution und das wachsende Bildungs- und Kulturniveau des Volkes haben dafür gute Voraussetzungen geschaffen.
Es gibt bereits zahlreiche Beispiele für die Zusammenarbeit gesellschaftlicher Akteure mit der Wissenschaft und es entstanden Netzwerke für den Austausch von Informationen und zur Zusammenarbeit. Unsere Plattform will die historische und politische Dimension dieser Entwicklung erfassen. Teilt uns mit, wie die Zusammenarbeit von Volk und Wissenschaft die Menschen und die Verhältnisse verändert und welche theoretischen Schlussfolgerungen sich daraus ergeben. Schafft Strukturen und Begegnungsstätten der Zusammenarbeit und Online-Denkfabriken für unabhängige Wissenschaft. Organisiert Euch als politische Macht, die Einfluss nimmt auf die gesellschaftliche Entwicklung und Widerstand leistet gegen feudale und klerikale Machtansprüche und gegen menschenverachtende Ideologien. Lernt gemeinsam, wie ihr die Ökonomie und die Gesellschaft besser führen könnt. Die Plattform wird diese Tätigkeit unterstützen.
3. Plattform für einen gewaltlosen, demokratisch legitimierten und wissenschaftlich begründeten Systemwandel
Es wird einen Systemwandel geben und die Diskussion dazu wird immer intensiver. Die Frage, was das Resultat sein soll, ist offen, das muss politisch entschieden werden, von der Mehrheit. Unsere Plattform verzichtet auf einfache Antworten und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit. Wir lehnen jeden Alleinvertretungsanspruch ab, wir wollen nicht Recht behalten, sondern Probleme lösen. Wir wollen mehr Kreativität und Initiative, mehr Wissenschaft und Demokratie, mehr Nachhaltigkeit und Solidarität, wir wollen mehr Vielfalt und mehr Gemeinsamkeiten. Dafür schaffen wir theoretische Voraussetzungen und verlangen, dass die erforderlichen Rahmenbedingungen entstehen. Folgende Themen stehen im Mittelpunkt:
- Im 21.Jahrhundert entstehen neue Möglichkeiten für die Herausbildung einer egalitären Bürgergesellschaft. Vor allem wird die Trennung von geistiger und körperlicher Arbeit überwunden und damit die Spaltung der Gesellschaft in Herren und Untertanen. Befehlsempfänger verwandeln sich in Verantwortungsträger, Kreativität und Initiative bleiben nicht das Privileg von Eliten. Wie verändert dieser Trend bereits die Ökonomie und die Gesellschaft? Welche Keimformen gibt es für Neues?
- Die Geschichte kennt viele Formen der Veränderung. Wir wollen einen gewaltlosen, demokratisch legitimierten und wissenschaftlich begründeten Wandel und suchen dafür historische Vorbilder. Wir bevorzugen Strategien, wo die Menschen ihr Leben ändern, ohne das von anderen zu verlangen.
- Der Kapitalismus und die bürgerliche Gesellschaft müssen nicht zerstört werden. Der Wandel kann auch erfolgen, indem das Bestehende durch Neues ergänzt wird. Die Geschichte und die moderne Systemtheorie bieten dafür theoretische Grundlagen und die Plattform wird sich damit befassen.
- Vor allem in der Ökonomie soll es einen Wandel geben durch Ergänzen. Die marktwirtschaftlich orientierte Wirtschaft soll kooperieren mit der gemeinwohlorientierten Wirtschaft, der Wettbewerb soll auch solidarische Antriebe dulden, die Globalisierung und die Regionalisierung gehören zusammen. Welche Beispiele gibt es bereits für diese Entwicklung? Was sind die politischen und theoretischen Schlussfolgerungen?
- Die ökonomische Theorie des Kapitalismus soll ergänzt werden durch eine nachhaltige und solidarische Reproduktionstheorie. Alle ökonomisch relevanten Faktoren des Lebens, des gesellschaftlichen Reichtums und des Denkens sollen erweitert reproduziert werden in der Einheit von Bewahren, Verbessern und Bereichern. Die unterschiedlichen Formen der menschlichen Arbeit, auch die der Daseinsfürsorge und der Selbstversorgung, auch die Freiwilligenarbeit, sind zu vereinen zu einem Gesamtsystem der Ökonomie, sie sind ökonomisch zu bewertet und politisch aufzuwerten. Dieser Ansatz verbindet ökonomische, ökologische und soziale Belange.
- Wohlstand und Nachhaltigkeit soll als Einheit gefördert werden, indem immer mehr Kreativität und Initiative vergegenständlicht und vermarktet wird mit immer weniger Naturverbrauch. Die Talente und Ideen von Menschen werden zunehmend zur Quelle von Reichtum. Welche Beispiele gibt es bereits? Was sind die politischen und theoretischen Konsequenzen?
- Der Widerspruch zwischen der Demokratie in der Gesellschaft und elitärer Herrschaft in der Ökonomie ist zu lösen durch eine Demokratisierung der Ökonomie. Wo gibt es dafür schon Ansätze?
- Die Machtverhältnisse in Ökonomie und Gesellschaft prägen auch die Institutionen und Strukturen für Entscheidungsprozesse, für Information, Kommunikation und Organisation. Die sind durch Neues zu ergänzen, wenn es mehr Kreativität und Initiative, mehr Wissenschaft und Demokratie, mehr Nachhaltigkeit und Solidarität geben soll. Die Entscheidungstheorie ist eine Schlüsselwissenschaft des 21. Jahrhunderts.
- Die Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft ist eng verbunden mit der Ausarbeitung und Verwirklichung von Menschenrechten. Auch die Entwicklung der egalitären Bürgergesellschaft läuft wesentlich über die Menschenrechte. Die Akteure des Wandels müssen die bürgerlichen Rechte bewahren und zugleich darüber hinausgehen, indem sie die Emanzipation der Menschen von ökonomischer Abhängigkeit und von demokratisch nicht legitimierter Herrschaft zum politischen Programm erheben. Welche Bedingungen sind notwendig, um die emanzipatorischen Menschenrechte als positives Recht zu verwirklichen?
Die Förderung von Kreativität und initiative, von Wissenschaftlichkeit und Demokratie und von Nachhaltigkeit und Solidarität, die Emanzipation der Menschen, der gewaltlose Systemwandel und die Errichtung einer egalitären Bürgergesellschaft verlangen neue Ansätze in der Theorie. Die vorhandenen Denksysteme können die Komplexität der Zusammenhänge und der Veränderungsprozesse nur begrenzt erfassen. Einseitig objektives und einseitig subjektives Denken stößt an seine Grenzen, so wie spekulative und irrationale Ansätze. Das Online-Center für Kreativität und Initiative fördert realistisches, dialektisches und historisches Denken und überwindet die hier vorhandenen Grenzen. Folgende Aufgaben stehen im Mittelpunkt:
- Grundfragen der Philosophie, der Soziologie und der politischen Ökonomie sind neu zu beantworten. Das Verhältnis der objektiven und subjektiven Faktoren der Wirklichkeit und des realistischen und kreativen Denkens kann mit monistischen Ansätzen nicht umfassend und widerspruchsfrei erklärt werden. Auch die Dialektik und das historische Denken müssen ihre monistischen Fehler überwinden.
- Die Wissenschaft muss sich auf den Standpunkt der selbstbestimmt handelnden Akteure vor Ort stellen, die sich selbst analysieren, selbst verändern und sich selbst verwirklichen und zugleich die natürliche und gesellschaftliche Realität berücksichtigen. Das verlangt auch neue Denkmethoden und Denkmodelle.
- Die Selbstveränderung des Denkens und die sich selbstverändernde Realität außerhalb des Denkens sind gleichwertige und eng verbundene Herausforderungen für die Wissenschaft. Das Ziel wissenschaftlichen Denkens wird zunehmend die Harmonie von ideellen und materiellen Welten, von individuellen und gemeinschaftlichen Interessen, von Stabilität und Wandel.
- Die Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und Geisteswissenschaften brauchen gemeinsame theoretische Ansätze. Die Einheit der Wissenschaft ist notwendig, um Nachhaltigkeit umfassend zu verwirklichen und um die Spaltung der Gesellschaft und der Weltgemeinschaft in feindliche Lager zu überwinden.
Liebe Engagierte,
wenn Sie den Wunsch haben, unsere Initiative zu unterstützen, dann schreiben Sie bitte an:
bernhardt1@mein.gmx